Die zu entwickelnde App Capood erfordert ein hohes Maß an Benutzerfreundlichkeit. Dafür ist ein intuitives Bedienungskonzept essentiell. Im Rahmen des konzeptionellen Entwurfes wurde je drei Szenarien jeweils für die Sender- und die Empfängerseite entwickelt und anschließend gegenübergestellt. Ähnlich zur Technologiestudie wurden Kriterien ausgesucht, die eine objektive Bewertung der Bedienkonzepte zulassen. Die Kriterien wurden mit Prozentzahlen priorisiert.
- Usability 50%
- Eine gute Usability steht für eine intuitive Bedienung. Das Konzept erfüllt gängige Anforderungen der Dialoggestaltung.
- Sicherheit 30%
- Die mit der App zu verarbeitenden Inhalte können von privater Natur sein. Ein verantwortungsvoller Umgang ist deshalb wichtig und Daten dürfen nur auf expliziten Befehl des Anwender verschickt werden.
- Ressourcenverbauch 10%
- Zur gegenwärtigen Zeit werden Smartphones immer leistungfähiger. Die damit verbundene erhöhte Leistungsaufnahme lässt die Akkulaufzeit sinken. Es ist daher wichtig, dass die Applikation keine unnötige Last erzeugt, die die Akkulaufzeit zusätzlich schmälert.
- Implementierungsaufwand 10%
- Der Implementierungsaufwand von vom Entwicklerteam subjektiv abgeschätzt. Eine niedriege Bewertung ist zu bevorzugen.
Die Konzepte der Senderseite:
- händisches Copy & Paste
- Der Anwender kopiert den Text, den er versenden möchte. Anschließend wird die App Capood gestartet. Der Text wird in eine Sendemaske eingefügt und anschließend wird das Empfängergerät ausgewählt. Im Anschluss startet der Sendevorgang. Dieses Konzept steht für volle Kontrolle durch den Nutzer. Die Usability ist vergleichweise schlecht. Außerdem wird die App nur dann laufen, wenn sie auch explizit genutzt wird. Das Resultat ist ein geringer Ressourcenverbauch.
- Copy - Benachrichtigung
- Der Anwender kopiert den Text, den er versenden möchte. Anschließend wird eine Benachrichtitung erstellt, die der Anwender über die Benachrichtigungsleiste (Android) aufrufen oder verwerfen kann. Sollte die Benachrichtung aufgerufen werden, öffnet sich die App mit dem eingefügten Inhalt der Zwischenablage. Es muss nur ein Empfängergerät gewählt werden. Dann startet der Sendevorgang. Bei diesem Konzept hat der Nutzer die volle Kontrolle gepaart mit einer verbesserten Usability gegenüber dem ersten Konzept. Der Ressourcenverbrauch ist erhöht, da die Zwischenablage im Hintergrund überwacht werden muss.
- automatische Synchronisation
- Der Anwender kopiert den Text, den er versenden möchte. Anschließend wird der Inhalt der zwischenablage automatisch mit allen empfangsbereiten und mit dem Sender gepaarten Geräten geteilt. Bei diesem Konzept ist die App Capood für den Nutzer praktisch unsichtbar. Die Usability ist sehr hoch, weil die App automatisch agiert und der Nutzer nur noch intuitiv den zu versenden Text kopieren muss. Allerdings fehlt jegliche Kontrolle, wer den kopierten Inhalt empfangen wird. Die Sicherheit ist damit stark geschwächt. Auch hier muss im Hintergrund die Zwischenablage überwacht werden.
Nach der Gegenüberstellung der drei Konzepte dominiert das Konzept "Copy - Benachrichtigung". Der Versand von Dateien wird an dieser Stelle getrennt behandelt, weil die Zwischenablage des Android-Betriebssystems nicht mit Dateien funktioniert.
Der Versand von Dateien soll über die Teilen-Funktion realisiert werden. Solbald eine Datei aus einer anderen App heraus geteilt wird, kann Capood als App zum Versenden ausgewählt werden. Anschließend öffnet sich eine Ansicht, die wichtige Daten der Datei anzeigt und die Möglichkeit bietet ein Empfangsgerät zu wählen. Nach Auswahl des Empfängers wird eine Anfrage verschickt, ob dieser die Datei empfangen möchte.
BILD DER MATRIX
Die Konzepte der Empfängerseite:
- Empfangen nur bei geöffnter App Capood
- Daten können nur empfangen werden, wenn der anwender Capood geöffnet hat. Diese Variante überzeugt bei der Sicherheit, weil das Gerät keine unerwünschten Daten im Hintergrund empfangen kann. Der Implementierungsaufwand ist am geringsten und der Ressourcenverbauch ist auch gering, weil die App nur dann geöffnet ist, wenn sie gebraucht wird. Allerdings ist die Usability schlecht, weil der Nutzer zum Empfang die App explizit öffnen muss.
- Benachrichtigung über verfügbare Nachricht
- Sobald eine Nachricht beim Empfanger eingeht, wird eine Benachrichtigung in der Benachrichtungleiste angezeigt. Sobald diese Benachrichtung ausgewählt wird, öffnet sich Capood und präsentiert die Nachricht. Bei einer Textnachricht wird der Inhalt dargestellt und über eine Schaltfläche kann dieser in die Zwischenablage kopiert werden. Sollte es sich um einen Dateitransfer handeln, wird der Anwender gefragt, ob er die Datei empfangen möchte. Nach positiver Bestätigung wird die Datei vom Sender geschickt und auf dem Empfängergerät gespeichert. Es wird die größtmögliche Kontrolle bei guter Usability gewährt. Im Hintergrund muss ständig überwacht werden, ob eine Nachricht an das Gerät versandt wurde. Das kostet wertvolle Systemressourcen und Akkulaufzeit.
- Automatisches Empfangen von Dateien
- Eine vom Sender verschickte Datei wird automatisch empfangen und in das Dateiverzeichnis abgespeichert. Der Nutzer hat keine Kontrolle, welche Datei er von wem und wann empfängt. Auch hier muss der Bluetoothadapter permanent überwacht werden, was zusätzliche Systemlast erzeugen kann.
Auf Empfängerseite überzeugt Analog zur Senderseite das Konzept mit Benachrichtigungen "Benachrichtigung über verfügbare Nachricht".